Caleb ist ein empathischer junger Mann, der sein ganzes Leben seiner Leidenschaft, der Psychologie, gewidmet hat. Auch wenn er niemandem offenbart wie sein Innerstes aussieht, sein offenes Ohr und seine sanfte Natur machen ihn zu einem guten Freund, auf den man sich verlassen kann. Den wenigen Personen, denen er vertraut, schenkt er seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Dennoch ist der junge Mann gerne unter Menschen. Gesellschaft tut ihm gut und lässt ihn entspannen, auch wenn er meistens nicht aktiv am Geschehen Teil hat. Viel wohler fühlt er sich in der Rolle des stillen Beobachters. Seine Empathie hilft ihm sich in andere hinein zu versetzen, ihre Gefühle und Gedanken zu verstehen und nachzuvollziehen. 

Was Caleb jedoch nicht wahr haben will: Die Gedanken und Probleme anderer sind für ihn in erster Linie eine Ablenkung. Es vermittelt ihm ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, die er von seinem eigenen Leben nicht kennt. Anderen zu helfen gibt ihm Hoffnung, eines Tages vielleicht seine eigene Vergangenheit bewältigen zu können. Obwohl die alten Wunden langsam zu heilen beginnen, überwunden hat er sie noch lange nicht. Er frisst seine Emotionen lieber in sich hinein als sich ihnen zu stellen und sich womöglich in der Dunkelheit zu verlieren. Denn wenn er die mühsam erlernte Kontrolle verliert, kommt ein ganz anderer Mann zum Vorschein. Niemand erwartet die Aggressivität und Wut, mit der Caleb in solchen Momenten spricht, und auch wenn er nur selten körperlich wird, haben die Erfahrungen auf der Straße ihn allzeit bereit gemacht, sich zu verteidigen. Heutzutage tritt er zwar rechtzeitig den Rückzug an, um nicht in Schlägereien zu geraten, doch er kann seine Wutanfälle nicht abstellen. Er weiß, dass er so nicht ewig weiter machen kann und früher oder später jemanden verletzen könnte der ihm wichtig ist, doch noch ist er nicht bereit dazu sich seinen Dämonen zu stellen.